Erfolgsgeschichte – externe Not-Druckluftversorgung für eine Brikettfabrik – RWE Power AG

RWE Power AG nutzt sechs AERZEN Schraubenkompressoren für die externe Notversorgung mit Druckluft. Im gepflasterten Hof vor der zentralen Druckluftstation wurden sechs AERZEN Schraubenkompressoren für die externe Notversorgung mit Druckluft sowie Notfallgeräte und Dieseltanks montiert.

Am Standort Frechen in der Nähe von Köln verarbeitet RWE Power AG jährlich 5,15 Millionen Tonnen Rohbraunkohle zu rund 900.000 Tonnen Braunkohlestaub und 1,1 Tonnen Briketts. In einem zweiten Betriebsbereich produziert das unternehmenseigene Kraftwerk mit Brikettierungskohle jährlich 0,983 Terawattstunden elektrische Energie. Für einen 24-stündigen Betrieb in beiden Bereichen ist eine ausfallsichere Druckluftversorgung unverzichtbar. Diese wird von einer zentralen Station von drei ölfreien, drehzahlgeregelten AERZEN Schraubenkompressoren erzeugt: zwei Einheiten für Grund- und Spitzenlast, eine dritte für Redundanz. Danach wird die Druckluft in drei wassergekühlten Adsorptionstrocknern auf einen Drucktaupunkt von -80°C getrocknet, getrennt als Arbeits- und Instrumentenluft in zwei Druckluftspeichern verfügbar gehalten und dann in zwei verschiedene Betriebsnetze eingespeist. Die Station arbeitet mit einem Druck von 6,5 bar, denn nur dann kann die einwandfreie Funktion aller angeschlossenen Verbraucher innerhalb des Systems garantiert werden.

Doppeltes Dilemma

Dipl. Ing. Christoph Zura, Anlageningenieur Kraftwerkstechnik bei RWE Power AG: AIR wickelte als Generalunternehmer das gesamte Projekt vorbildlich ab: Alle zugesagten Termine wurden genau eingehalten. Der gesamte Auftrag, einschließlich Auf- und Abbau der Bereitschaftsstation, wurde in einer Woche erledigt. 2012/13 wurde dieses Konzept systematisch überprüft. Im Kühlwassersystem der drei Adsorptionstrockner wurden Undichtigkeiten festgestellt, die nur behoben werden konnten, wenn alle drei Trockner außer Betrieb waren. Aber da die Druckluft nicht ungetrocknet in die Anlagen eingespeist werden konnte, bedeutete der Stillstand der Trockner auch einen Stillstand der Kompressoren, der Druckluftversorgung und damit der gesamten Produktion.


Darüber hinaus ergab die Revision, dass auch in den Bereichen Brand- und Sachwertschutz Nachrüstungsbedarf bestand, der nur während einer zweitägigen vollständigen Abschaltung der Elektroverteilungsstation behoben werden konnte. Daher war die Stromversorgung der Druckluftstation des Unternehmens während der Reparaturzeit nicht verfügbar. Für die Reparaturzeit musste eine externe Notversorgung eingerichtet werden. Die Brikettfabrik Wachtberg arbeitete bereits seit vielen Jahren mit der Aerzener Maschinenfabrik zusammen, da Kompressoren von Aerzen nicht nur in der zentralen Druckluftstation, sondern auch in der Ascheaufbereitungsanlage eingesetzt werden. Also wurde gemeinsam mit Aerzen nach möglichen Lösungen gesucht.

Akribische Planung

Ansicht von Dieselmotoren und des Tanks für Dieselkraftstoff. Neben dem Vertriebsbüro West von Aerzen in Velbert spielte die Tochtergesellschaft von Aerzen, Aerzen International Rental (AIR), bei der detaillierten Planung und Umsetzung des Gesamtprojekts eine wichtige Rolle. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Duiven, Niederlande, hat sich mit einem umfangreichen Maschinenpark auf die Notversorgung von Industriebetrieben mit Druckluft spezialisiert. Das Unternehmen ist rund um die Uhr erreichbar, erstellt Notfallpläne, liefert und montiert mit eigenem Personal die benötigten Geräte, übernimmt die Verkabelung und den elektrischen Anschluss an die Rohrleitungen und nimmt alles in Betrieb.

Auch in Wachtberg: Zum Lieferumfang gehörten sechs drehzahlgeregelte, ölfrei verdichtende, luftgekühlte Schraubenkompressoren von Aerzen. Darüber hinaus lieferte AIR für den Zeitraum der Reparatur eine externe Stromversorgung mit fünf dieselbetriebenen Generatoren: Vier Generatoren versorgten die vier großen Kompressoren direkt, während ein fünfter über einen Unterverteiler die elektrische Energie für zwei kleinere Geräte lieferte. Darüber hinaus installierte AIR fünf gefüllte Kraftstoffbehälter für die Energieversorgung der Dieselmotoren. Aus Sicherheitsgründen stand auf dem Werksgelände ein Tankwagen zur raschen Wiederbefüllung der Kraftstofftanks bereit. Die Hälfte der produzierten Druckluft wurde mit zwei Adsorptionstrocknern von AIR getrocknet – ein Kompromiss, der für die kurze Reparaturphase ausreichend war.
AIR lieferte alle benötigten Bypass-Komponenten auf Tiefladern, stellte sie auf dem Hof ab und schloss sie betriebsbereit an. Innerhalb von zwei Tagen waren alle Komponenten montiert, alle Tests durchgeführt und die Inspektionen abgeschlossen. Die Druckluftversorgung wurde reibungslos umgestellt, indem die werkseigenen Kompressoren von Wachtberg einer nach dem anderen abgeschaltet und gleichzeitig die Mietkompressoren von Aerzen der Reihe nach in Betrieb genommen wurden. Nachdem die Reparatur abgeschlossen war, wurde die Station in Wachtberg sukzessive reaktiviert und versorgt seitdem alle Standorte im Netzwerk wieder eigenständig.